(Mikro-)Gasturbinen (MGT) spielen im zukünftigen Energiesystem insbesondere als dezentrale Kraft-Wärme-(Kälte)-Kopplungsanlagen eine bedeutende Rolle. Aufgrund ihrer Lastflexibilität können Gasturbinen die räumliche und zeitliche fluktuierende erneuerbare Stromerzeugung ausgleichen und somit einen wesentlichen Beitrag zur Integration der steigenden Stromproduktion aus Wind und Photovoltaik leisten.
Ihre Brennstoffflexibilität ermöglicht sowohl den Einsatz von konventionellen Brennstoffen wie Erdgas als auch den Einsatz von regenerativen (z.B. regenerativ erzeugter Wasserstoff, Methan oder flüssige Kohlenwasserstoffe) und biogenen gasförmigen und flüssigen Brennstoffen (z. B. Biogas, Klärgas, Holzgas, Pyrolyseöl) bei äußerst geringen Schadstoffemissionen und gleichzeitig hoher Gesamteffizienz.
In Kombination mit einer Hochtemperaturbrennstoffzelle (MGT/SOFC Hybridkraftwerk) können elektrische Wirkungsgrade von 60% (Leistungsbereich < 100 kW) bis 70 % (Leistungsbereich > 1 MW) erreicht werden. Somit zählt das Hybridkraftwerk langfristig zu den Kraftwerkskonzepten mit den höchsten erreichbaren elektrischen Wirkungsgraden.
Innovative Kraftwerksprozesse (zum Beispiel auf Basis des invertierten Brayton Kreisprozesses) ermöglichen Mikrogasturbinen-Blockheizkraftwerk-Systeme mit elektrischen Leistungen kleiner 3 kW zum Einsatz im Einfamilienhaus. Weitere Konzepte wie die Kopplung von Gasturbine und Solarreceiver ermöglichen die tageszeit- und witterungsunabhängige Bereitstellung von elektrischer Energie bei hoher Nutzung der Solarstrahlung.
Zusätzlich eignen sich Mikrogasturbinen aufgrund der Leistungsdichte, Gewicht und Bauraum als „Auxilary Power Unit“ oder „Range Extender“ im Transportbereich
Forschungs- und Entwicklungsbedarf für dezentrale (Mikro-)Gasturbinen
weitere Verringerung der Minimallast
Optimierung des Teillastbetriebs hinsichtlich elektrischer Effizienz und der CO-Emissionen
Erweiterung der Brennstoffflexibilität hinsichtlich des Betriebs mit reinem Wasserstoff, biogenen Schwachgasen und flüssigen regenerativen Speicherstoffen, sowie schwierigen biogenen Stoffen (z. B. Pyrolyseöl)
Entwicklung von Brennersystemen für große Heizwertbereiche (z. B. brennstoffflexible Brenner für den Einsatz von Erdgas und biogenen Schwachgasen)
Entwicklung mehrstufig aufgeladener Prozesse und innovativer Kraftwerkskonzepte, die bei geringem Schadstoffausstoß und hoher Effizienz neue Anwendungsfelder eröffnen:
– Hybridkraftwerk mit Kopplung von Mikrogasturbine und Brennstoffzelle für höchsten elektrischen Wirkungsgrad
– invertierter Brayton Kreisprozess für Einfamilienhaushalte
– solare Gasturbine zur Einbindung von solarer Wärme
Effizienzsteigerung durch Optimierung der Einzelkomponenten und Einsatz neuer Materialien (keramische Bauteile, Beschichtungen)
Erhöhung der Lebensdauer insbesondere der hochbelasteten Heißgaskomponenten in Bezug auf erhöhte Anzahl der Startvorgänge und Lastwechsel
Reduktion der Herstellungskosten insbesondere der hochbelasteten Heißgaskomponenten
Aktuelle Materialien
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Prof. Dr. Jürgen Hartmann
Gebäudeintegrierte PV, thermisches Management, E-Fahrzeuge und Komponenten
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